Coesfelds CDU ist mit den Anmeldezahlen zufrieden

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Heute berichtet die Allgemeine Zeitung auf der Lokalseite von Coesfeld, dass die örtliche CDU mit den Anmeldezahlen im Bereich der weiterführenden Schulen zufrieden ist. Der Autor dieser Pressemitteilung spricht sogar von einer Abstimmung mit den Füßen. Allerdings – die CDU plant einen Antrag zur Zusammenlegung der beiden verbliebenen Hauptschulen.
Einige Punkte sind hier bemerkenswert:

  1. Als einen wichtigen Grund für den positiven Verlauf sieht man die Vernetzung der Schulen innerhalb Coesfelds. So sei gewährleistet, dass die mögliche Schullaufbahn für jeden Schüler von Anfang an absehbar ist.
    Das ist sicher ein richtiger Weg – wenn schon ein gegliedertes Schulsystem, dann sollten die Wechsel nicht nur nach „unten“, sondern auch nach „oben“ möglich sein, vor allem aber auch geschehen. Möglich sind Wechsel zwischen Schulformen auch nach „oben“ seit der Schulreform 1968, gerade auch der Weg zum Abitur für Hauptschüler. Die Praxis zeigt aber, dass die Möglichkeiten nur unzulänglich ausgeschöpft wurden. Von der Realschule und vom Gymnasium zur Hauptschule schickte man die Kinder gerne. Den Weg zum Gymnasium und zur Realschule hin ebnete man nur wenigen Hauptschülern, obwohl die Schulleistungsuntersuchungen in allen Schulformen eine breite Leistungsstreuung feststellten.
    Eine Kooperationsverordnung, die die Zusammenarbeit zwischen den Schulen regelt, gibt es seit Jahrzehnten. Sie wurde kaum angewandt. Es bleibt zu fragen, warum entdeckt man jetzt erst die Möglichkeiten der Kooperation zwischen Schulen?
  2. Stolz verweist man darauf, dass kein Coesfelder Schüler an der Gescherer Gesamtschule angemeldet worden ist. Kein Problem für Gescher – aber warum dann die Einwände Coesfelds gegen die Gründung in Gescher? Geht es nur darum, die Schüler aus Gescher zu ihrem Glück – zur Fahrt nach Coesfeld – zu zwingen?
  3. Wenn doch Grund zur Zufriedenheit besteht – warum will man die Zusammenlegung der beiden Hauptschulen beantragen? Von den ursprünglich drei Hauptschulen in Coesfeld bliebe eine übrig. Das heißt, die zufriedenstellenden Anmeldezahlen an Realschule und Gymnasium ergeben sich zulasten der Hauptschulen. Das allerdings bedeutet die fortschreitende Annäherung der Realschul-Population an die frühere Schülerschaft der Hauptschulen. Die Realschule übernimmt damit nicht nur die Schülerschaft, sondern auch die Aufgaben der Hauptschule – Schwierigkeiten inbegriffen. Analog kann man den Prozess der Verschiebung von der Realschule zum Gymnasium sehen.
  4. Das Pius-Gymnasium nimmt man offenbar nicht so genau unter die Lupe – dort sind die Anmeldezahlen alles andere als rosig. Aber dafür ist ja ein anderer Träger, nicht die Stadt Coesfeld, zuständig.
  5. Und Zum Schluss: Man ist sicher, dass man sich den Weg zu neueren, integrativen Schulformen offen gehalten hat.

Aha. – Ich wage die Prognose, dass es in Coesfeld in wenigen Jahren eine Sekundarschule geben wird. Weniger als eine Hauptschule in einer Stadt dieser Größe geht für ein gegliedertes Schulwesen nicht.