Eine Veröffentlichung zur Theorie katholischer Schulen in freier Trägerschaft
Die Kurzrezension eines Buches von Gerhard Fuest – seine Dissertation aus dem Jahre 2010
Fakten – Analysen – Kommentare zur Schulentwicklung
Die Kurzrezension eines Buches von Gerhard Fuest – seine Dissertation aus dem Jahre 2010
Der Leser gewinnt einen Überblick über bedeutende Denker der europäischen Geistesgeschichte, der mit dem ägyptischen Totenbuch und den jüdisch-christlichen Dekalog beginnt. Die Auswahl setzt sich in der Antike mit Sokrates, Platon und Aristoteles fort, es folgt ein weiter Sprung in die Neuzeit, in der Pico, Rousseau und Kant verortet werden. Anschließend geht es um die Pädagogen Herbart, Schleiermacher, von Humboldt und Dewey, weil sie die Eigenlogik der modernen Erziehung und damit eine Neuordnung der Beziehungen von Bildung, Moral und Politik ins Spiel bringen. In Anlehnung an Nietzsches „Genealogie der Moral“ werden die genealogischen Moraldiskurse von Marx, Nietzsche, Kohlberg und Oser beschrieben und analysiert.
Der Untertitel „Nur einem bildsamen Wesen kann ein Gott sich offenbaren“ enthält Schlüsselbegriffe zum Verständnis des Buches, dessen präzise Sprache und klare Systematik sich dem erschließt, der sich auf den nicht immer einfachen Weg durch die Texte macht, die anlassbezogen unterschiedliche Themenschwerpunkte setzen. Dietrich Benner, emeritierter Professor der Humboldt-Universität Berlin für Allgemeine Erziehungswissenschaft, geht es dabei nicht um spekulative Theologie, sondern um „Bildsamkeit“ als pädagogischen und „göttliche Ebenbildlichkeit des Menschen“ als theologischen Begriff. Erziehungs- und bildungstheoretische Fragestellungen, Erfordernisse der kulturellen Tradierungsprozesse und Probleme einer angemessenen Institutionalisierung religiöser Erziehung und Bildung in öffentlichen Schulen leiten ihn dabei.