Realschule Gescher: Abschied von Rektor Wolberg

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Nun ist also auch Herr Wolberg im Ruhestand. Nach 20 Jahren als Leiter der Realschule in Gescher fiel ihm die Aufgabe zu, die letzten Jahre der langen Geschichte dieser Schule zu begleiten. Jetzt bleibt für die Geschichte der Realschule in Gescher nur noch ein Jahr. Dieses letzte Jahr wird der Schulleiter der Gesamtschule Gescher, die sich im Aufbau befindet, kommissarisch die Restschulen Hauptschule und Realschule leiten. Beide bestehen nur noch aus dem zehnten, dem letzten Schuljahr.

Die Gescherer Zeitung berichtet über seine Verabschiedung:

Ein Mann von „aufrichtiger Höflichkeit und toleranten Umgangsformen. Ein Mann, der diese Schule gelebt hat“, wie Dezernent Stephan Krems sagte. Und der Wolberg anschließend die Entlassungsurkunde in den Ruhestand überreichte.

Vor allem aber waren es die Schüler, die diese Abschiedsfeier unverwechselbar (schön) gestalteten. Ob in Liedbeiträgen, in kleinen Sketchen, die beispielsweise den täglichen Stress im Sekretariat nachzeichneten, ob in Fotosequenzen aus Wolbergs Leben vom Knirps in der heimatlichen Bauerschaft in Dingden bis zum gestandenen Schulleiter, ob mit Bildausschnitten von der langjährigen „Baustelle Schulzentrum“ oder von unzähligen Schulprojekten: Das Schul-Leben des Heinz Wolberg zog eindrucksvoll an Festgemeinde und Ehrengästen vorüber. Dass er nun derjenige ist, der die Realschule, die im kommenden Jahr ausläuft, quasi abschließt, hatte er sich nie gewünscht. Und doch ist es nach einer 93-jährigen Erfolgs-Schulgeschichte so gekommen. Dass dieser Prozess des „Abwickelns“ dennoch gelang, sei Wolbergs Kooperationsfähigkeit zu verdanken, mit der er „stets die Sache in den Vordergrund gestellt hat“, so Dezernent Krems. In Zusammenarbeit mit Gesamtschulleiter Bernhard Manemann-Kallabis habe Wolberg „einzigartig zum Wohle der Sache“ gewirkt. „Es gibt Schüler, die nur diesen Bauzustand an der Schule kannten. Aus ihnen wurde dennoch was“, kommentierte Wolberg in seiner Rede bekannt charmant.

In dem Interview, das dieselbe Zeitung mit Heinz Wolberg führte, wird seine Wehmut über das Ende der Realschule ebenso deutlich wie die Souveränität seines Umgangs damit. Wie er dort einräumt, sei wohl das Angebot des Abiturs ausschlagend für die Entscheidung des Stadtrates gewesen, eine Gesamtschule zu gründen und dafür die bestehenden beiden Schulen (Realschule und Hauptschule) auslaufend zu stellen. Seine Schule habe sich in dem Prozess der Neugestaltung der Sekundarstufe I in Gescher auch für die Schulform Gesamtschule ausgesprochen:

Vor dem Schulausschuss haben wir seinerzeit jedoch erklärt, dass sich – wenn die Schullandschaft verändert werden sollte – die Realschule für eine Gesamtschule ausspreche.

Die Realschule werde in Gescher „lange nachklingen“, so Wolberg:

Auch wenn die Realschule ihre Tore im Sommer 2018 schließt, bin ich sicher, dass sie noch lange nachklingen wird: Durch die Menschen, die hier zur Schule gegangen sind.

Womit er sicherlich recht hat.